Die Predigt

Die Predigt

Man sollte meinen, dass derjenige der vorne im Altarraum steht, predigen kann, worüber er will. Das stimmt auch - fast.
Natürlich gibt es auch dazu vorgefertigte Texte. Eben die Predigttexte.
Zu jedem Sonn- und Feiertag des Kirchenjahres gibt es diese Texte. Aber natürlich sind auch das Empfehlungen.
Gerade wenn es aktuelle Besonderheiten, wie politisches Geschehen, Katastrophen, besondere Ereignisse im Ort oder der direkten Umgebung gibt, oder Dinge, die dem Predigenden am Herzen liegen, dann wird darüber gepredigt und nicht zum vorgegebenen Text.
Wenn möglich, sollte man aber versuchen, auch die vorhergehenden Texte, also Altes Testament, Epistel und Evangelium dem Thema anpassen. Damit innerhalb des Gottesdienstes keine völlig zusammenhanglosen Texte gelesen werden, sondern irgendwo auch für die Gottesdienstbesucher ein Zusammenhang herzustellen ist. Es gibt Predigten, die dauern tatsächlich eine halbe Stunde. Wer da durchgehend zuhört ist bewundernswert. Zwischen 3 bis maximal 15 Minuten sollte eine Predigt dauern, damit der Zuhörer dabeibleibt.

Auf der Seite der-evangelische Gottesdienst.de steht zur Predigt folgen des:

Predigten sind von Beginn an Bestandteil der christlichen Gottesdienste.
Die der Predigt zugemessene Bedeutung unterliegt allerdings einem beträchtlichen Wandel.
Predigttypen: Die Grundtypen der Predigt erkennen wir schon im Alten und Neuen Testament. „Gott wirkt in dieser Welt“ (heilsgeschichtlicher Typ) „Gott hilft, die lebenspraktischen Erfahrungen, wie Liebe, Freude, Angst, Hass, Trauer, Tod zu bewältigen“ (seelsorglicher Typ) „Gott prangert Ungerechtigkeit an und ruft zur Umkehr“ (prophetischer Typ).
„Gott prangert Ungerechtigkeit an und ruft zur Umkehr“ (prophetischer Typ).
Dies sind mögliche Akzentsetzungen. War es zunächst nur üblich, Texte Stück für Stück auszulegen (Homilie), entwickelte sich schon im Mittelalter die Praxis der themen- und stichwortzentrierten Rede.

Sie sehen also: Worüber gepredigt wird, liegt im Ermessen des Predigenden!

Sylvia Radke