Das Glaubensbekenntnis

Das Glaubensbekenntnis

Wir sprechen es gemeinsam in fast jedem Gottesdienst: Das apostolische Glaubensbekenntnis.

Ich glaube an Gott, den Vater,
den Allmächtigen,
den Schöpfer des Himmels und der Erde.
Und an Jesus Christus,
seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn,
empfangen durch den Heiligen Geist,
geboren von der Jungfrau Maria,
gelitten unter Pontius Pilatus,
gekreuzigt, gestorben und begraben,
hinabgestiegen in das Reich des Todes,
am dritten Tage auferstanden von den
Toten,
aufgefahren in den Himmel;
er sitzt zur Rechten Gottes,
des allmächtigen Vaters;
von dort wird er kommen,
zu richten die Lebenden und die Toten.

Ich glaube an den Heiligen Geist,
die heilige christliche Kirche,
Gemeinschaft der Heiligen,
Vergebung der Sünden,
Auferstehung der Toten und das ewige
Leben.

Amen.

Das, was für viele nur gesprochen wird, weil
es eben dazugehört, ist für andere ein
echtes Bekenntnis. Es ist im eigentlichen
Sinn kein Gebet, auch wenn die meisten
dazu eine Gebetshaltung einnehmen.
Man bekennt sich darin zu wichtigen
Glaubensaussagen.
Diese Sätze stammen von den Christen der
frühen Kirche im vierten Jahrhundert. Sie
wurden über die Jahrhunderte weitergegeben.
Und wenn man es mal genauer anschaut,
kann man eine Menge daraus ersehen.
Zunächst bekennen wir uns zu Gott- zu Gott
unserem Vater, dem Sohn und dem Heiligen
Geist. Eben zum Dreieinigen Gott.
Dann erfahren wir, was Gott als Sohn, als
Mensch auf der Erde erlebt, erfahren und
erlitten hat.
Auch seine Auferstehung erkennen wir
darin. Und wir erfahren, was nach seiner
Himmelfahrt geschieht. Jetzt ist er bei seinem Vater und urteilt über jeden einzelnen
Menschen. Er sieht was gut ist und was
nicht.
Und am Ende wird noch einmal
zusammengefasst, wozu sich Christen bekennen, eben woran sie wirklich glauben.
Und denken sie daran, dieses Glaubensbekenntnis sprechen Millionen Menschen
in Gottesdiensten auf der ganzen Welt.

Wenn Sie also im Gottesdienst aufgefordert werden sich zu ihrem christlichen Glauben zu bekennen, ist es gut, wenn Sie wissen, wozu Sie sich bekennen.

Neben dem Apostolischen Glaubensbekenntnis, gibt es auch das Nizänische Glaubensbekenntnis von Nizäa-Konstantinopel. Es wird häufig in ökumenischen Gottesdiensten und an hohen Feiertagen im Gottesdienst gesprochen. Hier geht es vor allem um die Dreieinigkeit Gottes, der sich in drei Gestalten zeigt: als Vater, Sohn und Heiliger Geist.
Da es von den meisten Gottesdienstbesuchern aber nicht auswendig gesprochen werden kann, gibt es dazu meist eine Kopie:

Wir glauben an den einen Gott,
den Vater,
den Allmächtigen,
der alles geschaffen hat,
Himmel und Erde,
die sichtbare und die unsichtbare Welt.

Und an den einen Herrn Jesus Christus,
Gottes eingeborenen Sohn,
aus dem Vater geboren vor aller Zeit:
Gott von Gott,
Licht vom Licht,
wahrer Gott vom wahren Gott,
gezeugt, nicht geschaffen,
eines Wesens mit dem Vater;
durch ihn ist alles geschaffen.
Für uns Menschen und zu unserm Heil ist er
vom Himmel gekommen,
hat Fleisch angenommen durch den Heiligen
Geist
von der Jungfrau Maria und ist Mensch
geworden.
Er wurde für uns gekreuzigt unter Pontius
Pilatus,
hat gelitten und ist begraben worden,
ist am dritten Tage auferstanden nach der
Schrift
und aufgefahren in den Himmel.
Er sitzt zur Rechten des Vaters
und wird wiederkommen in Herrlichkeit,
zu richten die Lebenden und die Toten;
seiner Herrschaft wird kein Ende sein.

Wir glauben an den Heiligen Geist,
der Herr ist und lebendig macht,
der aus dem Vater und dem Sohn
hervorgeht,
der mit dem Vater und dem Sohn angebetet
und verherrlicht wird,
der gesprochen hat durch die Propheten,
und die eine, heilige, christliche und
apostolische Kirche.
Wir bekennen die eine Taufe zur Vergebung
der Sünden.
Wir erwarten die Auferstehung der Toten
und das Leben der kommenden Welt.

Amen.

Sylvia Radke