Die Liturgie

Die Liturgie

Normalerweise beschreibt das Wort Liturgie den Ablauf eines Gottesdienstes.

Aber in unserer Kirche wird ein ganz bestimmter Teil des Gottesdienstes als Liturgie bezeichnet: Das sind die sogenannten Anrufungen.

Nach dem Psalm folgt das sogenannte Gloria patri:

Übersetzt aus dem Lateinischen: Ehre dem Vater

Wir singen:

„Ehr sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist, wie es war im Anfang, jetzt und immer dar und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.“

Wir singen dies in unserer Gemeinde normalerweise nach der im Gesangbuch abgedruckten Version 177.1

Danach folgt das Kyrie; übersetzt: Herr, erbarme dich

In unserer Gemeinde singen wir seit ewigen Zeiten das unter der Nummer 178.9 im Gesangbuch abgedruckte Kyrie eleison

Die klassische Form ist die Nummer 178.2 im Gesangbuch.

Der Liturg singt: Kyrie eleison

Die Gemeinde antwortet: Herr, erbarme dich

Liturg: Christe eleison

Gemeinde: Christi, erbarme dich

Liturg: Kyrie eleison

Gemeinde: Herr, erbarm dich über uns

Jetzt folgt erneut eine Ehrung Gottes:

Liturg: Ehre sei Gott in der Höhe

Gemeinde: Und auf Erden Fried, den Menschen ein Wohlgefallen. Amen.

Da das aber eine Doppelung ist, wird dies in unserer Gemeinde häufig weggelassen und gleich zum „Gloria in excelsis“ übergegangen. In der Übersetzung: Ehre dem, in der Höhe. Melodie: Nr. 179 im Gesangbuch.

„Allein Gott in der Höh´ sei Ehr´ und Dank für seine Gnade, darum das nun und nimmermehr uns rühren kann kein Schade. Ein Wohlgefall´n Gott an uns hat, nun ist groß Fried´  ohn´ Unterlass, all Fehd´ hat nun ein Ende.“

Und zum Abschluss dieses Teils:

Liturg: Der Herr sei mit euch

Gemeinde antwortet: Und mit Deinem Geist

Jawohl: Mit DEINEM Geist- nicht mit seinem.

Das hat sich bei dem ein oder andern falsch eingeprägt.

Natürlich gibt es noch viele andere Möglichkeiten dieser Liturgie. Es gibt sogenannte Entfaltungen.

Das sind dann zusätzliche Texte, die die Anrufungen erweitern.

Zu Feiertagen und Abendmahlsgottesdiensten kommen noch andere Lieder hinzu, wie zum Beispiel das Agnus dei: Christe, du Lamm Gottes.

Dazu komme ich ein anderes Mal.

 

Sylvia Radke