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10.08.2025 Kategorie: Gemeinde

Pfadfinder - Großfahrt in Schweden

Wandern auf dem Bohusleden um und nördlich von Göteborg

Pfadfinder, das bedeutet Gruppenstunden im Gemeindesaal oder Stammesheim, Lager auf dem Gelände oder anderswo und eben auch auf Fahrt gehen. So ging es mit insgesamt elf Pfad finder:innen der Stämme aus Hildesheim, Braunschweig, Stadt Oldendorf und Denstorf diesen Sommer auf Großfahrt nach Schweden. Genauer gesagt, zum Bohusleden bei Göteborg mit dem Ziel Kode, wo wir einen lokalen Pfadfinderstamm besuchen wollten.

Zunächst galt es aber, überhaupt nach Schweden zu kommen. Wir erreichten mit einigen Gleiswechseln und Verspätung Hamburg, von wo aus es mit dem Fernbus weitergehen sollte. Da dieser noch viel mehr Verspätung als die Bahn hatte, wurde die Wartezeit mit einer spontanen Singrunde überbrückt, zu der sich bald weitere reisende Pfadfinder gesellten. Mit Liederbüchern, Gitarre, Mandoline, Melodica und Mundharmonika waren wir dafür bestens ausgerüstet.
Irgendwann kam der Bus dann doch, sodass wir mit einer Fährüberfahrt und einem Umstieg, sowie etwas Angst den Anschluss zu verpassen, am nächsten Morgen in Göteborg aus dem Bus stiegen. Nun wurden die Wanderrucksäcke gesattelt und nach einer weiteren kurzen Busfahrt in den Süden der Stadt wurde erstmal für die nächsten Tage eingekauft. Das Ganze ging eher übermüdet und ungeplant vonstatten, aber am Ende hatte jede:r etwas mehr Gewicht im Rucksack und wir einige Mahlzeiten sicher.
Anschließend ging es endlich richtig los. Noch ein ausgiebiges Frühstück und schon wanderten wir dem Bohusleden zu und schließlich auf diesem. Gegen Abend schlugen wir unser erstes Nachtlager an einem See auf. Wir bauten Kröten - Zwei-Personen-Zelte aus einer pfadfinder typischen Schwarzzeltplane auf und kochten überm Lagerfeuer.
Nach der doch eher nassen Nacht teilten wir uns in zwei kleinere Wandergruppen auf und so ging es dann für einige Tage grob in Richtung Norden. Der Bohusleden geht dort durch hügelige Wälder, schlängelt sich durch Moorlandschaften an Seen vorbei, die sich immer mal wieder mit steinig-heidigen Passagen abwechseln. Die Wegesränder säumen häufig Blaubeeren, an denen wir uns gern bedienten.
Trotz gelegentlichem Regen blieb die Stimmung gut und dank zahlreicher Schlafunterstände, die wir von Wanderkarten am Wegesrand auf unsere übertrugen, blieben unsere Nächte trocken. An Tagen mit besserem Wetter gingen wir in den größeren Seen baden, wuschen uns und unsere Kleidung.
Auf dem Weg trafen wir auf einige Pfadfinder:innen anderer Bünde und auch eine Gruppe österreichischer Wandervögel. Mit letzteren taten wir uns für einige Tage zusammen - wanderten, kochten, sangen und spielten Gesellschaftsspiele gemeinsam. Vor der letzten Nacht schlossen wir uns wieder mit unserer anderen Wandergruppe zusammen und suchten nach einem Schlafplatz für eine große Gruppe. An einem Ort mit mehreren Sheltern (Schlafunterständen) fanden wir gerade noch rechtzeitig vor dem nahenden Gewitter Unterschlupf. Zwar war es ziemlich eng und kuschelig, aber auch am nächsten Morgen waren wir noch trocken. Dann hieß es Abschied nehmen von den Österreichern, denn wir wurden in Kode in den Räumlichkeiten des Stammes dort erwartet. Zu Fuß und per Tramp kamen wir in Zweiergruppen dort an und genossen die Vorzüge einer gut eingerichteten Küche sowie trockener geschlossener Räume. Am zweiten Abend in Kode veranstalteten wir mit den lokalen Pfadfinder:innen ein gemeinsames Grillen. Es wurde gemeinsam auf Schwedisch, deutsch, englisch und weiteren Sprachen gesungen, ganz wie es eben ging. Außerdem zeigten wir uns gegenseitig verschiedene Gruppenspiele, es wurde getanzt und viel geredet. Zum Abschied tauschten wir traditionell Halstücher und Aufnäher aus und nach einer weiteren Nacht stand auch schon die Rückfahrt an. Von der kann ich nicht weiter berichten, weil es für mich noch weiter in den Norden Schwedens und Norwegens geht, aber mir ist zu Ohren gekommen, dass alle heile wieder Zuhause angekommen sind.

Beitrag von Franka