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07.09.2024 Kategorie: Gemeinde

Wort zum Sonntag

„Du stellst meine Füße auf weiten Raum.“

An diesen Satz aus dem 31. Psalm unserer Bibel denke ich in letzter Zeit oft. Bei allem, was gesellschaftspolitisch gerade passiert, habe ich eher das Gefühl, dass die Tendenz zu Abschottung und kurzfristigen schnellen Lösungen und einfachen Antworten tendiert. Da brauche ich diesen Satz für mich, damit mir das Herz nicht eng wird vor Sorge um das, was in Zukunft passieren könnte.

In meinem Arbeitszimmer habe ich meinen Schreibtisch so gestellt, dass ich nach draußen gucken kann. Dass ich den Blick schweifen lassen kann, weiter als auf das, was gerade vor mir liegt und mich beschäftigt. Wenn sich Gedanken festsetzen und ich nicht weiterkomme, hilft mir das, aus Gedankenkarussellen auszusteigen. 

Ich gucke von hinten auf die Vallstedter Kirche und sehe noch einen Teil des alten Friedhofs mit seinen riesengroßen Linden und einen über 150 Jahre alten,kunstvoll gestalteten Grabstein. Ich liebe diesen Blick. Er erinnert mich immer daran, dass hier schon lange vor mir Menschen gelebt, geliebt, gelitten und geglaubt haben. Auch sie haben schwierige Zeiten und Angst vor der Zukunft gekannt. Ich bin eingebunden und mein Leben ist ein winziger Anteil darin. Auch nach mir werden hier Menschen leben und lieben und leiden und glauben. 

Gott stellt meine Füße auf weiten Raum. Das gibt mir den Mut, meinen Blick zu heben, damit ich nicht nur das sehe, was vor meinen Füßen liegt und was dunkel in der Zukunft dräut, sondern auch sehen kann, was in unserer Zeit möglich ist für mehr Weite im Kopf und in den Herzen.